zucker als Turm

EFSA: Zucker so wenig wie möglich

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) haben eine umfassende Sicherheitsbewertung zu Zucker in der Nahrung und dem möglichen Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen abgeschlossen. Die Wissenschaftler bestätigen, dass schon geringe Mengen an Zucker der Gesundheit schaden können.

Bereits wenige Gramm Zucker am Tag können ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen. Das geht aus der jüngsten Bewertung der EFSA hervor. Es sei „nicht möglich, eine sichere Aufnahmemenge“ für Zucker zu definieren, erklärte das Expertengremium – weder für zugesetzten Zucker in Limonaden noch für natürlich vorkommenden Zucker, wie um Beispiel in Honig, Obst, Gemüse oder Milch.

Dazu Prof. Dominique Turck, Vorsitzender der EFSA-Ernährungsexperten: „Wir kamen zu dem Schluss, dass die Aufnahme von zugesetzten und freien Zuckern im Rahmen einer ernährungsphysiologisch angemessenen Ernährung so gering wie möglich sein sollte.“

Inhalt

Zuckeraufnahme und Gesundheitsprobleme

Zucker-Kategorien und Quellen

Rund 30.000 Publikationen bewertet

Künftige Forschungsarbeiten zu Zucker in Lebensmitteln

 

Zuckeraufnahme und Gesundheitsprobleme

„Der Konsum von Zucker ist bekanntermaßen eine Ursache für Karies“, so die EFSA. Es gibt aber auch Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von mit Zucker gesüßten Getränken, Säften und Nektaren und verschiedenen chronischen Stoffwechselerkrankungen, einschließlich Fettleibigkeit, nichtalkoholische Fettlebererkrankung und Typ-2-Diabetes. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen mit zunehmendem Zuckerkonsum an.

Zucker-Kategorien und Quellen

Unsere Ernährung umfasst verschiedene Kategorien und Quellen von Zuckern, die natürlich vorkommen oder zugesetzt sein können. „Zugesetzte Zucker“ sind raffinierte Zucker, die bei der Zubereitung von Speisen und als Tafelzucker verwendet werden. Zu „freien Zuckern“ gehören „zugesetzte Zucker“ sowie auch solche, die von Natur aus in Honig und Sirup sowie Frucht- und Gemüsesäften und Saftkonzentraten enthalten sind. „Gesamtzucker“ umfasst alle Zucker in der Ernährung, einschließlich solcher, die von Natur aus in Obst, Gemüse und Milch enthalten sind.

Rund 30.000 Publikationen bewertet

Die Bewertung der EFSA geschah auf Initiative der Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden, die 2017 den Antrag stellten, die potenziellen Gesundheitsrisiken für Verbraucher:innen durch eine übermäßige Aufnahme von Zucker aus der Ernährung erneut zu bewerten. Zwischen 2018 und 2021 sichtete und bewertete die EFSA daraufhin rund 30.000 Publikationen zu diesem Thema.

Auch wenn aufgrund von begrenzten Daten die Auswirkungen anderer Lebensmittel, die erheblich zur Zuckeraufnahme beitragen, wie u. a. Süßigkeiten, Kuchen und Desserts, andere gesüßte Getränke wie gesüßte Milch und Milchshakes sowie Joghurt, nicht bewertet werden konnten, sollten sie von den nationalen Behörden bei der Festlegung von Ernährungsleitlinien mitberücksichtigt werden, empfiehlt Prof. Turck.

Künftige Forschungsarbeiten zu Zucker in Lebensmitteln

Prof. Turck: „Wir haben mehr als 30.000 Publikationen durchgesehen und konnten mehrere Bereiche ermitteln, mit denen sich Forschende und Fachleute jetzt befassen sollten.“ Die Forschung sollte sich sowohl auf die Auswirkungen von Zuckern in Lebensmitteln auf die Gesundheit als auch die Auswirkungen klinischer und gesellschaftlicher Maßnahmen zur Verringerung der Zuckeraufnahme konzentrieren. Schließlich würden validierte Methoden zur Bewertung der Aufnahme und standardisierte Leitlinien für die Berichterstattung benötigt.

Hier geht es zur Zusammenfassung der Forschungsergebnisse

Die European Food Safety Authority (EFSA) ist eine Agentur der Europäischen Union, die wissenschaftliche Beratung zu bestehenden und neu auftretenden Risiken entlang der Lebensmittelkette leistet und über diese informiert.
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