Äpfel

Der neue Ernährungstrend: Nachhaltigkeit und Achtsamkeit

Achtsamkeit und Nachhaltigkeit spielen in der Ernährung der Deutschen und bei ihrem Lebensmitteleinkauf eine immer größere Rolle.

29 % der Verbraucher folgen einer bestimmten Ernährungsgewohnheit, weil diese nachhaltiger ist. Zwei von drei legen vor dem Supermarktregal besonderen Wert auf Umwelt (60 %) und Tierschutz (61 %).

Das ist das Ergebnis der aktuellen Food-Studie von Nielsen, einem globalen Mess- und Datenanalyse-Unternehmen, das die umfassendste und verlässlichste Sicht auf Verbraucher und Märkte weltweit liefert. Darin wurden etwa 11.000 deutsche Haushalte zu ihren Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten, ihrer Motivation und ihren Vorlieben befragt und in sieben verschiedene Ernährungstypen kategorisiert.

Fakt ist: Ernährung ist für die Deutschen in ihrem Alltag ein essenzielles Thema. 73 % geben an, dass Ernährung für sie äußert wichtig oder sehr wichtig ist. 41 % geben an, dass sie täglich kochen. „Die Deutschen sind und bleiben bewusste Esser. Und das nicht mehr nur mit Blick auf ihre eigene Gesundheit. Was auf den Teller kommt, ist heute bei der Mehrheit der Deutschen auch eine bewusste Entscheidung für Umwelt, Nachhaltigkeit, Tierschutz oder Fair-Trade“, sagt Birgit Czinkota, Expertin für Bewusste Esser und Senior Client Consultant bei Nielsen.

Achtsamkeit: Verschiebung von Gesundheit zu Nachhaltigkeit

So findet gesundheitsorientiertes Essen aktuell etwas weniger Zuspruch als noch vor drei Jahren. Während 22 % der Deutschen 2016 angaben, dass sie auf eine fettarme Ernährung achten, sagten das 2019 bereits vier Prozentpunkte weniger. Ähnlich sieht es bei der Reduzierung von Kohlenhydraten aus (2019: 18 %, 2016: 21 %).

Achtsamkeit und Nachhaltigkeit gewinnen dagegen an Bedeutung. Das beginnt bereits beim Einkauf: Welche Lebensmittel im Einkaufskorb der Verbraucher landen, entscheidet zunehmend auch deren Verpackung. 71 % von ihnen geben an, beim Lebensmitteleinkauf auf wenig Verpackung zu achten – das sind zehn Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren. Auch Regionalität (2019: 66 %, 2016: 63 %), Tierschutz (2019: 61 %, 2016: 55 %), Umweltschutz (2019: 60 %, 2016: 56 %) und Fair-Trade (2019: 48 %, 2016: 45 %) werden relevanter. 31 % geben zudem an, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.

„Die bewusste Ernährung der Deutschen zeigt sich auch vor dem Supermarktregal. Der Preis ist beim Lebensmitteleinkauf aktuell für weniger Deutsche entscheidend als noch vor drei Jahren (2019: 74 %, 2016: 78 %). Stattdessen schauen sie beim Einkauf stärker auf FairTrade-Siegel, Herkunftslabels und Co.“, sagt Birgit Czinkota.

Wir sind Siegel-Fans

Über die Hälfte der Deutschen (52 %) achten beim Lebensmitteleinkauf darauf, dass Produkte, die sie kaufen, ein Gütesiegel haben. „Die Deutschen sind echte Siegel-Fans. Labels und Co. müssen für Verbraucher jedoch transparent und greifbar sein. Undurchschaubare Herkunftssiegel verlieren an Bedeutung“, so die Expertin. Auch bei den Siegeln zeigt sich der Achtsam- und Nachhaltigkeitstrend: Fast die Hälfte der Verbraucher legen Wert auf eine Fair-Trade-Kennzeichnung (49 %), es folgen Bio-Siegel (41 %) und Labels für eine regionale Herkunft (39 %).

Über die Nielsen Food-Studie

Die aktuelle Nielsen Food-Studie ist als mehrstufiges Gesamtprojekt konzipiert. Die Basis bilden Face-to-Face-Interviews, auf denen ein Pilotprojekt aufgesetzt wurde. Die Hauptbefragung umfasst über 11.000 Teilnehmer. Auf Basis dieser Befragung wurde eine Clusteranalyse zur Bestimmung der Ernährungstypen durchgeführt.

Quelle: www.nielsen.de